Verarbeiten

Die Rohstoffvorkommen waren die Ausgangsbasis für den industriellen Aufschwung in und um einige Kleinstädte im heutigen Geopark Porphyrland. Wo die Rohstoffe Porphyr und Kaolin in größeren Mengen abgebaut wurden, siedelten sich unmittelbar Verarbeitungs- und Zulieferbetriebe an. Besonders eindrucksvoll war die Branchenentwicklung des Maschinen- und Anlagenbaus um Wurzen und der Keramikindustrie in Colditz.

Maschinen- und Anlagenbau um Wurzen

Mit der Steinindustrie entstanden im Wurzener Raum Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus und des Transports. Einige von ihnen sind bis heute leistungsstarke Unternehmen und prägen das Wirtschaftsleben der Stadt Wurzen maßgeblich mit. Zu nennen ist die 1837 gegründete H. Aug. Schmidt Transportanlagenbau GmbH. Das Unternehmen produziert bis heute Geräte und Anlagen für den Abbau und den Transport von Sand, Kies, Ton und Kaolin. In Gröppendorf bei Mügeln ist ein Eimerkettenbagger der Firma mit der Typenbezeichnung EB 600 zu sehen.
Die 1879 gegründete Firma Schütz & Hertel, später G. A. Schütz, produzierte anfangs für die Steinindustrie Dampfmaschinen, Kompressoren, Vakuumpumpen und Druckluftwerkzeuge sowie Maschinen für die Konsumgüterproduktion. Nachfolgeunternehmen prägen mit dem Anlagenbau bis heute das Profil der Wurzener Industrie.

Colditzer Kaolin und Ton – Von feinstem Geschirr bis Grobkeramik

Der Rohstoff Kaolin machte Colditz im 19. und 20. Jahrhundert zu einem Zentrum der Keramikindustrie. Nach der Schließung der Fayence- und Steingut-Manufaktur Schloss Hubertusburg in Wermsdorf im Jahr 1848 übernahm der Colditzer Unternehmer Karl August Zschau technische Anlagen und Form-Modelle und produzierte damit in seiner Steingutfabrik weiter.

Zu Spitzenzeiten existierten in der Stadt über 15 Betriebe, die für verschiedenste Zwecke Geschirr aus Steingut, Steinzeug oder Porzellan und Grobkeramik wie Bau- und Dachziegel, Rohre oder Schamottesteine herstellten. Einige Unternehmen wie das Schamottewerk Eismann & Stockmann oder das VEB Porzellankombinat Colditz hatten innerhalb ihrer Branche europa- und weltweite Bedeutung. Zahlreiche Tongruben, Fabrikanlagen mit Brennöfen, hohen Schornsteinen und Seilbahnen bestimmten das Ortsbild.
Durch flächendeckende Firmenschließungen und Abrisse nach 1990 sind die Stätten der Keramikindustrie heute fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden. Das Projekt Keramik-Kunst-Routen Colditz hat die Geschichte der Keramik und des Porzellans in Colditz mit künstlerischen Mitteln wieder sichtbar und erlebbar gemacht.

Kemmlitzer Kaolin – Ofenkacheln, Malfarben und mehr 

Vorläufer der industriellen Fertigung von Geschirr und Ofenkacheln im östlichen Geopark war die 1770 gegründete Fayence- und Steingut-Manufaktur im Schloss Hubertusburg. Sie verarbeitete für ihr hochwertiges Steingutgeschirr Kaolin aus Gruben im Raum Mügeln sowie aus Colditz. Im Jahr 1848 schlossen die Werkstätten Hubertusburg ihre Pforten. Was blieb, war die lokale Tradition der Herstellung keramischer Produkte.

Weltweiten Absatz fanden im frühen 20. Jahrhundert die Waren der 1894 gegründeten Mügelner Ofen-, Porzellan- und Tonwarenfabrik. Das Kaolin wurde aus einer betriebseigenen Grube in Poppitz bei Mügeln gewonnen. Das Unternehmen stellte hauptsächlich Ofenkacheln und Wandplatten von einfacher bis Luxusausführung her. Nach den üblichen politisch bedingten Geschäftsumwandlungen produziert die Firma erfolgreich bis heute.

Ein anderes Mügelner Unternehmen, das heute unter dem Namen Varia Color firmiert, verwendete in der DDR-Zeit für seine Malfarben den örtlich anstehenden Rohstoff. Über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Kemmlitzer Kaolins informieren die Ausstellung und der Flyer zur „Erlebniswelt Kaolin“ im Geoportal Bahnhof Mügeln.

Belegschaft vor dem Fabriktor, 1939, Foto: Sammlung Schloss Colditz

VEB Porzellankombinat Colditz – größtes Porzellanwerk der DDR, Foto: Sammlung Schloss Colditz

Mügelner Kaminkacheln in der Firma HafnerTec, Foto: HafnerTec

Verarbeiten

Die Rohstoffvorkommen waren die Ausgangsbasis für den industriellen Aufschwung in und um einige Kleinstädte im heutigen Geopark Porphyrland. Wo die Rohstoffe Porphyr und Kaolin in größeren Mengen abgebaut wurden, siedelten sich unmittelbar Verarbeitungs- und Zulieferbetriebe an. Besonders eindrucksvoll war die Branchenentwicklung des Maschinen- und Anlagenbaus um Wurzen und der Keramikindustrie in Colditz.

Maschinen- und Anlagenbau um Wurzen

Mit der Steinindustrie entstanden im Wurzener Raum Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus und des Transports. Einige von ihnen sind bis heute leistungsstarke Unternehmen und prägen das Wirtschaftsleben der Stadt Wurzen maßgeblich mit. Zu nennen ist die 1837 gegründete H. Aug. Schmidt Transportanlagenbau GmbH. Das Unternehmen produziert bis heute Geräte und Anlagen für den Abbau und den Transport von Sand, Kies, Ton und Kaolin. In Gröppendorf bei Mügeln ist ein Eimerkettenbagger der Firma mit der Typenbezeichnung EB 600 zu sehen.
Die 1879 gegründete Firma Schütz & Hertel, später G. A. Schütz, produzierte anfangs für die Steinindustrie Dampfmaschinen, Kompressoren, Vakuumpumpen und Druckluftwerkzeuge sowie Maschinen für die Konsumgüterproduktion. Nachfolgeunternehmen prägen mit dem Anlagenbau bis heute das Profil der Wurzener Industrie.

Colditzer Kaolin und Ton – Von feinstem Geschirr bis Grobkeramik

Der Rohstoff Kaolin machte Colditz im 19. und 20. Jahrhundert zu einem Zentrum der Keramikindustrie. Nach der Schließung der Fayence- und Steingut-Manufaktur Schloss Hubertusburg in Wermsdorf im Jahr 1848 übernahm der Colditzer Unternehmer Karl August Zschau technische Anlagen und Form-Modelle und produzierte damit in seiner Steingutfabrik weiter.

Zu Spitzenzeiten existierten in der Stadt über 15 Betriebe, die für verschiedenste Zwecke Geschirr aus Steingut, Steinzeug oder Porzellan und Grobkeramik wie Bau- und Dachziegel, Rohre oder Schamottesteine herstellten. Einige Unternehmen wie das Schamottewerk Eismann & Stockmann oder das VEB Porzellankombinat Colditz hatten innerhalb ihrer Branche europa- und weltweite Bedeutung. Zahlreiche Tongruben, Fabrikanlagen mit Brennöfen, hohen Schornsteinen und Seilbahnen bestimmten das Ortsbild.
Durch flächendeckende Firmenschließungen und Abrisse nach 1990 sind die Stätten der Keramikindustrie heute fast vollständig aus dem Stadtbild verschwunden. Das Projekt Keramik-Kunst-Routen Colditz hat die Geschichte der Keramik und des Porzellans in Colditz mit künstlerischen Mitteln wieder sichtbar und erlebbar gemacht.

Kemmlitzer Kaolin – Ofenkacheln, Malfarben und mehr 

Vorläufer der industriellen Fertigung von Geschirr und Ofenkacheln im östlichen Geopark war die 1770 gegründete Fayence- und Steingut-Manufaktur im Schloss Hubertusburg. Sie verarbeitete für ihr hochwertiges Steingutgeschirr Kaolin aus Gruben im Raum Mügeln sowie aus Colditz. Im Jahr 1848 schlossen die Werkstätten Hubertusburg ihre Pforten. Was blieb, war die lokale Tradition der Herstellung keramischer Produkte.

Weltweiten Absatz fanden im frühen 20. Jahrhundert die Waren der 1894 gegründeten Mügelner Ofen-, Porzellan- und Tonwarenfabrik. Das Kaolin wurde aus einer betriebseigenen Grube in Poppitz bei Mügeln gewonnen. Das Unternehmen stellte hauptsächlich Ofenkacheln und Wandplatten von einfacher bis Luxusausführung her. Nach den üblichen politisch bedingten Geschäftsumwandlungen produziert die Firma erfolgreich bis heute.

Ein anderes Mügelner Unternehmen, das heute unter dem Namen Varia Color firmiert, verwendete in der DDR-Zeit für seine Malfarben den örtlich anstehenden Rohstoff. Über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Kemmlitzer Kaolins informieren die Ausstellung und der Flyer zur „Erlebniswelt Kaolin“ im Geoportal Bahnhof Mügeln.

Belegschaft vor dem Fabriktor, 1939, Foto: Sammlung Schloss Colditz

VEB Porzellankombinat Colditz – größtes Porzellanwerk der DDR, Foto: Sammlung Schloss Colditz

Mügelner Kaminkacheln in der Firma HafnerTec, Foto: HafnerTec